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Mensch des Monats Juli: Martin Luther King

30.06.17

Das Bild zeigt Martin Luther King, wie er 1966 seine Thesen zur sozialen Gerechtigkeit an die Rathaustür in Chicago heftet.

Am 10. Juli jährt sich der symbolträchtige Thesenanschlag Martin Luther Kings am Rathaus von Chicago zum 51. Mal. Der berühmte US-amerikanische Bürgerrechtler ist Teil der Nationalen Sonderausstellung „Luther! 95 Schätze – 95 Menschen“, die im Augusteum in Lutherstadt Wittenberg läuft.

Manch einer bezweifelt noch immer, dass Martin Luther am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen an das Portal der Wittenberger Schlosskirche genagelt hat. Unbestritten ist dagegen ein weiterer Thesenanschlag knapp 450 Jahre später, den John Tweedle mit seiner Kamera festhielt: Am 10. Juli 1966 heftete Martin Luther King seine Thesen zur sozialen Gerechtigkeit an die Rathaustür Chicagos. Tweedles berühmte Originalfotografie ist derzeit in der Nationalen Sonderausstellung „Luther! 95 Schätze – 95 Menschen“ zu sehen, die bis zum 5. November im Augusteum in Lutherstadt Wittenberg läuft. Die Ausstellung beleuchtet die Wirkung Luthers vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart anhand von 95 Menschen, in deren Leben die reformatorische Botschaft eine besondere Rolle spielt. So erinnerte der US-amerikanische Bürgerrechtler und Baptistenprediger King mit seiner symbolhaften Aktion an den Wittenberger Reformator, dessen Namen er trug, seit sein Vater ihn und sich selbst von „Michael“ in „Martin Luther“ umbenannt hatte. Prangerte Martin Luther 1517 den geschäftsmäßigen Ablasshandel der Kirche an, kämpfte King in den sechziger Jahren für Gleichheit und Freiheit der afroamerikanischen Bevölkerung. Seine Forderung von einer Gesellschaft ohne „Rassentrennung“ führte Martin Luther King auch auf Luthers reformatorische Botschaft zurück: Vor Gott sind alle Menschen gleich! Mit seiner Rede „I have a dream“ schrieb Martin Luther King 1963 vor dem Lincoln Memorial in Washington Weltgeschichte und wurde zum Wortführer der Bürgerrechtsbewegung in den USA.

Diverse Unterlagen in Kings Nachlass belegen, dass er sich mit Luthers Ideen intensiv beschäftigt hatte. Kritisch setzte er sich mit dessen Obrigkeitslehre auseinander, positiv würdigte er da-gegen Luthers Schrift „Von der Freiheit eines Christenmenschen“ (1520). Dass Freiheit aus Glauben erwächst und mit Verantwortung einhergeht, überzeugte King. Vor allem aber sah er in Luther den Rebell, der gegen eine ungerechte Ordnung kämpfte. In seiner letzten Rede, unmittelbar vor seiner Ermordung am 3. April 1968, brachte Martin Luther King die Verehrung für seinen Namenspatron noch einmal deutlich zum Ausdruck: „Ich würde sogar dort hingehen, wo der Mann, nach dem ich benannt worden bin, seine Heimat hatte. Und ich würde Martin Luther beobachten, wie er die 95 Thesen an die Kirchentür in Wittenberg nagelt.“ Benjamin Hasselhorn

 

Abbildungen: Thesenanschlag Martin Luther Kings an der Rathaustür in Chicago, 10. Juli 1966, Photo by John Tweedle @John Tweedle Foundation. All Rights Reserved
Porträt: Martin Luther King (1929–1968), 1967, © akg-images / AP

 

Veranstaltungshinweis: „Martin Luther King“, Vortrag von Robert Kluth am Dienstag,
den 4. Juli 2017, 18.30 Uhr, Lutherhaus in Lutherstadt Wittenberg, Collegienstraße 54,
06886 Wittenberg. Infos unter www.martinluther.de

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  • Pressemitteilung und Abbildungen Mensch des Monats Juli: Martin Luther King (Download)
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